Orgeln


Bach-Böhm-Orgel (Foto: Joachim Quast, Lizenz: St. Johannis)
Bach-Böhm-Orgel (Foto: Joachim Quast, Lizenz: St. Johannis)

Bach-Böhm-Orgel

1551-53 Bau einer großen Renaissance-Orgel durch Hendrik Niehoff in Hertogenbosch

1652 Überholung und Vergrößerung der Orgel durch Friedrich Stellwagen aus Lübeck

1712-15 Umbau und Erweiterung durch Matthias Dropa

1852 Umbau durch Eduard Meyer

1922 pneumatische Traktur durch Oskar Walcker

1953/76 Restaurierung durch Rudolf von Beckerath 

 

Disposition:

HW II C-g''' RP I C-g'''
Prinzipal 16' Prinzipal 8'
Quintadena 16' Gedackt 8'
Oktave 8' Quintadena 8'
Gedackt 8' Oktave 4'
Oktave 4' Rohrflöte 4'
Nachthorn 4' Sesquialtera 2f
Quinte 2 2/3' Waldflöte 2'
Oktave 2' Sifflöte 1 1/3'
Bauernflöte 2' Scharff 5-7f, 1'
Mixtur 6-8f, 1 1/3' Dulzian 16'
Scharff 4-5f, 2/3' Bärpfeife 8'
Trompete 16'  
Trompete 8' Pedal C-f'
Trompete 4' Prinzipal 16'
  Untersatz 16'
OW III C-g''' Oktave 8'
Prinzipal 8' Gedackt 8'
Rohrflöte 8' Oktave 4'
Oktave 4' Nachthorn 2'
Blockflöte 4' Bauernflöte 1'
Nasat 2 2/3' Rauschpfeife 2f
Gemshorn 2' Mixtur 6-8f, 2'
Terzian 2f Posaune 32'
Oktave 1' Posaune 16'
Mixtur 5-6f, 1' Trompete 8'
Zimbel 3f, 1/6' Trompete 4'
Trompete 8' Kornett 2'
Dulzian 8'  
  Koppeln:
  OW/HW, RP/HW,OW/Ped, HW/Ped,RP/Ped
 

Tremulanten OW, RP

Sperrventile Pedal I/II

  Stimmung: gleichschwebend
  Stimmtonhöhe: a'=453 Hz 

Hörbeispiel:

Georg Böhm (Organist an St. Johannis 1698-1733)

Praeludium C-Dur

gespielt von Joachim Vogelsänger


Symphonische Chororgel (Foto: Jochen Stüber, Lizenz: St. Johannis)
Symphonische Chororgel (Foto: Jochen Stüber, Lizenz: St. Johannis)

Symphonische Chororgel

St. Johannis in Lüneburg ist bekannt für ihre große Renaissance-/Barockorgel von Hendrik Niehoff (1553) und Matthias Dropa (1712), an der Georg Böhm wirkte und Johann Sebastian Bach wichtige musikalische Eindrücke empfing. Diesem Instrument hat die Orgelbauwerkstatt Kuhn 2010 eine neue Chororgel zur Seite gestellt. Ihre Aufgabenfelder resultieren aus der vielfältigen Chorarbeit an St. Johannis: Sie soll den Orgelpart bei Oratorien und Solokonzerten übernehmen, soll die Chöre in Gottesdienst und Konzert begleiten und rückt den Organisten bei Gottesdiensten und Amtshandlungen im Hochchor der Kirche in unmittelbare Nähe des liturgischen Geschehens. Die Orgel steht auf dem „Junkernlektor“, der Empore über dem nördlichen Chorgestühl. Der frei stehende Spieltisch ist unmittelbar an der Emporenbrüstung platziert und ermöglicht dem Organisten eine direkte akustische Verbindung zu Chor und Orchester im Hochchor; außerdem macht diese Position die Leitung des liturgischen Chores auf der Orgelempore vom Spieltisch aus möglich.

 

Die Orgel hat 23 Register auf zwei Manualen und Pedal, zusätzlich 3 Transmissionen und eine Verlängerung. Um den Begleitaufgaben gerecht werden zu können, besitzt sie ein groß besetztes Schwellwerk mit einem reich ausgestatteten Zungenchor. Bewusst wurde die Disposition an französischen Vorbildern orientiert, denn Lüneburg beherbergt neben der Niehoff-/Dropa-Orgel zwei große Instrumente der deutschen Romantik, und so wird die Orgellandschaft um die sehr typischen Klänge Cavaillé-Colls bereichert. Mensurierung und Intonation erlauben aber auch symphonische Sololiteratur und heben die Orgel klanglich weit über ein reines Begleitinstrument hinaus. 

 

Der Architekt hatte die schwierige Aufgabe zu meistern, ein relativ großes Bauvolumen in die Durchsichtigkeit der Hallenkirche zu integrieren, ohne sie als Fremdkörper störend erscheinen zu lassen. Dies gelang durch konsequente Vermeidung von gestalterischen Anspielungen auf bereits im Raum Vorhandenes und eine strikte Konstruktion nach musikalischen Proportionen. Die Orgel steht frei und selbstbewusst im Zentrum eines Gewölbejochs, das Licht fließt ungehindert um den Baukörper herum, der oberhalb des mit gerostetem Stahl verkleideten Unterbaus rundum mit Pfeifen besetzt ist und damit seine Funktion unmissverständlich nach außen kehrt.

 

 

Grand Orgue I (C-g''') Pédale (C-f')
Bourdon 16' Contrebasse 16'
Montre 8' Soubasse 16' *
Flûte ouverte 8' Octave 8' *
Flûte douce 8' Flûte 8' *
Prestant 4' Bombarde 16' #
Quinte 2 2/3' Trompette 8'
Doublette 2'  
Fourniture 4fach II-I, II-I sub
Trompette 8' I-P, II-P, II-P super
   
Récit expressif II (C-g''') Registerschweller
Quintaton 16' Setzeranlage
Flûte harmonique 8'  
Viole de gambe 8' * = Transmission aus G.O.
Voix céleste 8' # = Verlängerung von Trompette 8' 
Flûte octaviante 4'  
Nasard 2 2/3' Konzeption: Dieter Rüfenacht und Hans-Peter Keller 
Octavin 2' Intonation: Gunter Böhme 
Tierce 1 3/5' Gestaltung: Carl-Peter von Mansberg 
Basson 16'  
Trompette harmonique 8'  
Hautbois 8'  
Voix humaine 8'  
Tremulant  

Hörbeispiele:

Louis Vierne, Fantômes

(Aufnahme: Mai 2010, Joachim Vogelsänger)

Maurice Duruflé, Toccata op. 5

(Mitschnitt Juni 2013, Joachim Vogelsänger)

Modest Mussorgski, Bilder einer Ausstellung

(Mitschnitt vom 22.1.2023, Joachim Vogelsänger)


Truhenorgel (Foto und Lizenz: St. Johannis)
Truhenorgel (Foto und Lizenz: St. Johannis)

Truhenorgel

Die kleine Truhenorgel dient zur Begleitung kleiner Ensembles oder als Continuo-Orgel bei Oratorien. Sie hat nur zwei Register und ist deswegen sehr kompakt.

 

Gedackt 8'

Flöte 4'

Tonumfang: C-f'''

Stimmtonhöhe: 415/440/465 Hz

Temperatur: variabel